Daun

Daun
I
Daun,
 
1) Kreisstadt in Rheinland-Pfalz, 500 m über dem Meeresspiegel, im Zentrum der Vulkaneifel, 8 700 Einwohner; Kneippkurort und Mineralheilbad; Schulzentrum, Geo-Zentrum.
 
 
Daun, 1107 erstmals urkundlich erwähnt, entstand neben einer Burg der Herren von Daun; 1337 erhielt der Ort Stadtrecht. 1354 belehnte Kaiser Karl IV. Kurtrier mit der Burg Daun, 1667 kam die gesamte Herrschaft Daun an Kurtrier. 1797 fiel Daun an Frankreich, 1815 an Preußen.
 
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Trier, Rheinland-Pfalz, 911 km2, 64 300 Einwohner; liegt in der mittleren Eifel; rd. 40 % der Fläche sind Wald (Fichten und Buchen); Grünlandwirtschaft mit Milchviehhaltung (Rindviehmarkt in Hillesheim); Mineralwasserabfüllung in Gerolstein, Daun und Dreis-Brück. Wirtschaftliche Bedeutung gewinnen zunehmend Fremdenverkehr und Naherholung: Heilklima, zahlreiche Kraterseen der Vulkaneifel (»Dauner Maare«).
 
II
Daun,
 
mittelrheinisches Adelsgeschlecht, das Mitte des 15. Jahrhunderts mit Dietrich von Dune erscheint. Ein Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Herrengeschlecht gleichen Namens im Ort Daun besteht nicht. Nach der Erhebung in den Reichsgrafenstand 1655 siedelte das Geschlecht nach Österreich über, dem es mehrere Feldherren stellte. Es erlosch 1896. - Vertreter:
 
 1) Leopold Josef Graf von, österreichischer Feldmarschall (seit 1754), * Wien 24. 9. 1705, ✝ ebenda 5. 2. 1766, Sohn von 2); zeichnete sich im Polnischen Thronfolgekrieg (1733-35/38) und im Türkenkrieg (1737-39) aus. Im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740/41-48) behauptete er sich gegen die französischen Truppen und nahm an den niederländischen Feldzügen 1746 und 1747 teil. Nach dem Aachener Frieden (1748) reorganisierte er das österreichische Heer (1749 Einführung eines einheitlichen Dienstreglements, 1752 Gründung der Militärakademie Wiener Neustadt). Im Siebenjährigen Krieg (1756-63) erfocht er die Siege von Kolin (1757) und Hochkirch (1758) und erzwang die Kapitulation der preußischen Truppen bei Maxen (1759), verhinderte aber durch seine zaudernde Kriegführung die Ausnutzung dieser Erfolge; 1760 unterlagen seine Truppen in der Schlacht bei Torgau. Seit 1762 war er Präsident des Hofkriegsrates in Wien.
 
 2) Wirich Graf von, Fürst von Thiano (seit 1710), österreichischer Feldmarschall, * Wien 19. 10. 1669, ✝ ebenda 30. 7. 1741, Vater von 1); verteidigte im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-13/14) Turin gegen die Franzosen (1706), unterwarf das Königreich Neapel (1708), vertrieb Marschall C. L. H. Villars aus Italien und zwang Papst Klemens XI. zum Frieden (1709). 1713-19 war er Vizekönig von Neapel und seit 1728 Gouverneur von Mailand, das er aber 1733 im Polnischen Thronfolgekrieg (1733-35/38) vor den Franzosen räumen musste.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Daun — Daun, Pflanzengattg., s. Galeopsis …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Daun [2] — Daun, Kreisort im preuß. Reg. Bez. Trier, in der Eifel, an der Lieser, (1900) 1105 E., Amtsgericht, fünf Eisensäuerlinge, erloschene Vulkane (Dauner Leien), Kraterseen (Dauner Maare); dabei die ehemal. Reichsfeste D., Stammsitz der österr. Grafen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Daun [3] — Daun, altes Grafengeschlecht aus der Gegend von Trier, später in Österreich und Mähren angesessen. Bemerkenswert: Graf Wirich Phil. Lorenz von D., österr. Feldmarschall, geb. 19. Okt. 1669, zeichnete sich bes. aus im Span. Erbfolgekrieg… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Daun [1] — Daun, Flecken in der preuß. Rheinprovinz, an der Eifel, mit 600 E., 3 Mineralquellen, Kupfergruben u. einem Schlosse, von dem die Grafen D. stammen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Daun [2] — Daun, uraltes Geschlecht aus der Gegend von Trier, ließ sich im 17. Jahrh. in Oesterreich nieder und erhielt die gräfliche Würde; von den 3 Linien hat sich nur eine erhalten. Ausgezeichnet sind: Wirich Philipp Lorenz, geb. 1668, gest. 1741, focht …   Herders Conversations-Lexikon

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